Ich bin Silke, eingetragene Mediatorin, Generationen Coach, Juristin & Inhaberin der Streit.Werk.Statt: „Mediation ist ein geniales Verfahren. Ich erzähle dir sehr gerne, warum sie so wirksam ist und ob sie auch für dich passt.“
In einer Familie wurde bereits seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Kränkungen, Beschimpfungen, sogar zu Handgreiflichkeiten war es gekommen. Eines Tages war die Kommunikation komplett tot. Es wurde nur noch geschwiegen. Alle litten darunter und Mediation war die letzte Hoffnung. Ich hatte Zweifel, ob in dieser Familie eine Klärung noch möglich sein würde. Und, es war möglich: Der strukturierte Ablauf und das Mittun aller haben das scheinbar Unmögliche ermöglicht: Es wurde gesprochen und zugehört. Differenzen und Missverständnisse konnten geklärt werden. Und heute sitzt diese Familie wieder zusammen bei Kaffee und Kuchen. Ein Wunder? Nein, Mediation.
Als Mediatorin leite ich die Gespräche an und gebe die Schritte vor. Ich frage, ich wiederhole, ich verwende andere Worte. Das ermöglicht ein anderes Hören als üblich. „Botschaften“ können durchdringen. In einer Mediation erfährt man meist viel Neues über sich selbst und über die anderen. Je klarer mir die Motivation und der Antrieb für das Verhalten meines Gegenübers ist, umso eher kann ich es nachvollziehen, damit umgehen, wenn nötig verzeihen und loslassen.
Mediation zielt auf eine nachhaltige Streitbeilegung und Klärung ab. Sie hat den Anspruch Vereinbarungen hervorzubringen, die dauerhaft halten, von allen Beteiligten getragen, akzeptiert und als fair empfunden werden. Dieses Ziel wird mit gegenseitiger Achtung, einem klaren Blick auf die eigenen Interessen und die, des Konfliktpartners, sowie dem Hinarbeiten auf die Lösungen, zu denen alle „Ja“ sagen, erreicht.
Es gibt einen Ball. Entweder spielt Otto, die Bulldogge damit oder ich. Sein Ballgewinn ist mein Verlust und umgekehrt. Die Annahme ist: Bekommt mein Konfliktpartner was er möchte, bekomme ich nicht, was ich will. Es gibt keine Lösung, die beide zufrieden stellt. Ein Nullsummenspiel. Gewinner und Verlierer, schwarz und weiß. Ein Ergebnis, das sich auf Urteil, dem Durchsetzen oder Nachgeben einer Seite gründet, beendet den Konflikt meist nicht.
Bei einem Kompromiss gewinnt und verliert jeder ein bisschen. Gute Kompromisse brauchen eine konstruktive Aussprache und ehrliche Zugeständnisse. Mangelt es daran, dann ist mit einer Kompromisslösung niemand (langfristig) zufrieden und künftige Auseinandersetzungen sind sehr wahrscheinlich.
(1) Mediation ist eine auf Freiwilligkeit der Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich ausgebildeter, neutraler Vermittler (Mediator) mit anerkannten Methoden die Kommunikation zwischen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien selbst verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen.
(2) Mediation in Zivilrechtssachen ist Mediation zur Lösung von Konflikten, für deren Entscheidung an sich die ordentlichen Zivilgerichte zuständig sind.
post@streitwerkstatt.at
Im ersten Termin wird die Mediation vereinbart. Der weitere Ablauf (Dauer, Termine, Kosten, offene Fragen) wird gemeinsam festgelegt. Je nach Konflikteskalation, Komplexität der Angelegenheit und Einsatzbereitschaft der Beteiligten variiert die Anzahl der notwendigen Sitzungen. Bei Bedarf wird vereinbart, dass sich die Konfliktpartner, gemeinsam oder getrennt, rechtlich beraten lassen oder eine andere fachliche Auskunft einholen. Je umfassender alle Fakten bekannt sind, umso zielführender kann verhandelt werden. Die Mediation kann jederzeit abgebrochen werden. Eine bestehende Klagemöglichkeit vor Gericht bleibt grundsätzlich erhalten. In bestimmten Fällen werden Fristen durch den Start der Mediation gehemmt.
Die Mediatorin leitet das Verfahren und sorgt für ein strukturiertes Vorgehen. Sie achtet auf die Einhaltung von Ordnungsregeln, ist allparteilich, neutral und stellt Chancengleichheit in allen Phasen der Mediation her. Ist aus ihrer Sicht eine Vereinbarung nicht erreichbar ist, bricht sie die Mediation ab. Zu dem gibt die Mediatorin Impulse, um neue Sichtweisen, Ansichten und Einsichten zu gewinnen. Die Streitpartner sind letzten Endes, durch den sorgsamen Einsatz der bewährten Werkzeuge der Mediation, in der Lage ihren Konflikt beizulegen und sich auf eine Lösung zu einigen.
Über den Inhalt der Vereinbarung können die Konfliktpartner frei entscheiden. Die Kreativität der Streitpartner, findet lediglich in zwingenden Rechtsvorschriften ihre Grenzen. In vielen Fällen ist es deshalb sinnvoll, die getroffene Vereinbarung von einem Anwalt oder Notar prüfen zu lassen. Dieser große Entscheidungsspielraum, ermöglicht eine Lösung, die exakt auf die Bedürfnisse der Beteiligten im Individualfall angepasst ist. Durch eine notarielle oder gerichtliche Beglaubigung wird die Vereinbarung zu einem exekutierbaren Rechtstitel, wie ein Urteil. Grundsätzlich vereinbaren die Konfliktpartner welcher Verbindlichkeitsgrad der Vereinbarung zukommen soll.
Viele Mediationen haben ausschließlich zwischenmenschliche Themen ohne juristischen Hintergrund. Auch hier kann eine schriftliche Vereinbarung die nachhaltige Wirkung unterstützen. Ob eine formuliert wird, entscheiden die Mediandinnen.
Was passt zu mir?
Sowohl Gericht als auch Mediation streben das Ende des Konflikts an. Unterschiede gibt es in der Verfahrensdauer, den anfallenden Kosten, der Anzahl der Beteiligten und der Art und Weise des Verfahrens. Eine Auseinandersetzung mit dem Konfliktthema und dem Konfliktpartner passiert in beiden Fällen, jedoch aus einer anderen Motivation und mit einer anderen Zielsetzung.
Das Gericht entscheidet aufgrund und im Rahmen von Gesetzen. Nicht jeder schwerwiegende Konflikt hat eine gesetzliche Grundlage und kann gerichtlich geltend gemacht werden. Es gibt eine Vielzahl an Streitfällen deren Gegenstand rechtlich nicht relevant ist. Kein Gesetz untersagt z.Bsp. dass dein Arbeitskollege jeden Morgen vor deinen Augen und deiner Nase eine Leberkässemmel isst. Auch nicht, wenn du Veganer bist. Dennoch kann sich daraus ein ernsthafter Konflikt, mit weitgehenden Auswirkungen, entwickeln.
Ein Gerichtsverfahren kann sich über einen langen Zeitraum erstrecken und dementsprechend hohe Kosten für Verfahren und anwaltliche Vertretung erfordern. Das Ergebnis ist bis zur Urteilsverkündung (der letzten Instanz) ungewiss. Urteile werden häufig, zumindest von einer Partei, als ungerecht empfunden. Deshalb werden Rechtsmittel ausgeschöpft und es wird im Anschluss oft noch die Urteilsvollstreckung mit allen Mitteln erschwert und behindert.
In der Mediation ist der Erfolg stark vom Lösungswillen der Streitpartner abhängig. Wenn das Ziel 100%ges Durchsetzen der eigenen Vorstellungen, ohne Bereitschaft, dem Konfliktpartner berechtigte Interessen zuzugestehen, wird eine Mediation, trotz größter mediatorischer Künste, keine Vereinbarung hervorbringen. Während eine Klage von einer Seite eingebracht wird, müssen die Streitpartner in der Entscheidung darüber, den Konflikt mittels Mediation lösen zu wollen, einig sein.
Die Medianden sind in ihrer Entscheidungsfindung weitestgehend frei. Grenzen stellen lediglich zwingende Rechtsvorschriften dar. Innerhalb dieser kann alles vereinbart werden. Der Spielraum für den Inhalt der Übereinkunft ist also, um ein Vielfaches größer, als bei einer Gerichtsentscheidung, und vor allem ist der Inhalt selbst bestimmbar. Aus diesem Grund wird eine mediatorisch erarbeitete Lösung exakt auf das Problem, die Bedürfnisse und die Anforderungen der Betroffenen angepasst sein. Niemand kann besser beurteilen, was für dich annehmbar und akzeptabel ist, als du selbst!
Wenn du deine Motivation, Bereitschaft und Erwartung kennst, dann weißt du, ob Mediation die richtige Wahl für dich ist.
Selbstbestimmung, eine dauerhafte Klärung und ein Ergebnis, das deinen persönlichen Wünschen am nächsten kommt, dann ist Mediation dein perfektes Werkzeug.
Willst du die Angelegenheit an Anwalt und Gericht delegieren, eine Urteilsentscheidung im Rahmen behördlicher Verfahren von einer staatlichen Autorität und spielt es keine Rolle, wie du deinem Streitpartner in Zukunft begegnen wirst, dann lege die Angelegenheit in die Hände des eines Anwalts. Geht es um zwischenmenschliche Differenzen und bist du nicht bereit, dich mit dir selbst und deinem Gegenüber auseinanderzusetzen, dann mache keine Mediation.
Die Übersicht rechts kann dir bei der Entscheidung helfen. Beantworte die Aussagen: Stimmst du eher zu oder eher nicht. Die Lösung findest du HIER in Kürze.
Aussage | Stimmt | Stimmt nicht |
---|---|---|
Ich möchte bei der Entscheidung mitbestimmen. | B | A |
Die Entscheidung soll jemand anderes treffen. | A | B |
Ich bin bereit Vergangenes loszulassen. | B | A |
Ich bin bereit, den gesamten Instanzenzug eines Gerichtsverfahrens zu finanzieren. | B | A |
Ich verlasse mich darauf, dass andere das Beste für mich entscheiden. | B | A |
Ich habe viel Zeit, bis eine endgültige Entscheidung vorliegt. | B | A |
Ich möchte mich mit dem Streitpartner nicht mehr auseinandersetzen. | B | A |
Ich werde meinem Streitpartner auch in Zukunft noch begegnen. | B | A |
Ich habe in der Zukunft keine Berührungspunkte mehr mit dem Streitpartner. | B | A |
Mein Streitpartner gehört zur Familie. | B | A |
Mir ist es wichtig, dass ich meine Sicht der Dinge vorbringen kann. | B | A |
Ich möchte, dass mein Streitpartner begreift, warum ich eine andere Sichtweise habe. | B | A |
Für die deutsche Sängerin Nena und ihre Großfamilie gehören Klärungsgespräche mit einem Mediator zum regelmäßigen Ablauf.
Im Interview mit dem People-Magazin „Gala“ gab die gebürtige Hagenerin Einblicke in ihren Alltag.
„In verhakelten Situationen ist es für mich echt hilfreich, einen Mediator zu haben. Ich kann das Gegenüber dann besser zu Wort kommen lassen und auch mal einen Moment stillhalten. Ein gutes Gespräch schafft Klarheit und Nähe.“
Die Gespräche mit dem Mediator wirken sich sehr positiv aus: „Kann vorkommen, dass man sich sogar plötzlich wieder neu in den eigenen Mann verliebt.“
Im SWR Nachtcafé zum Thema “ Die lieben Nachbarn – Krawall oder Idyll?“ erzählt (ca. ab Minute 54) eine junge Frau über den tragischen Ausgang eines Nachbarschaftskonflikts. Ihr Mann wurde vom Nachbarn erschossen. Beeindruckend wie gefasst und klar die junge Witwe den Ablauf der Geschehnisse schildert. Sie bedauert es, nicht eher über die Möglichkeiten der Streitbeilegung mittels Mediation Bescheid gewusst zu haben. Ihr Anliegen ist es, Menschen für die Eskalation von Beziehungen zu sensibilisieren, um frühzeitig und rechtzeitig etwas dagegen tun zu können.
Niemals hätte sie sich einen tödlichen Ausgang des Konflikts mit dem Nachbarn erwartet. „Den Streit hatten die Männer und zurück bleiben zwei kaputte Familien“. Die an der Diskussion teilnehmende Richterin ( ca. ab 1 Std:12) spricht sich ausdrücklich für die Sinnhaftigkeit der Konfliktlösung mittels Mediation aus. In vielen Fällen ist Mediation geeigneter als das Gericht, um Konflikte zu lösen.
Nachtcafé - Die lieben Nachbarn - Krawall oder Idyll? Die Nerven liegen blank! Im Hausflur hagelt es Vorwürfe, Beleidigungen, Drohungen. Im Extremfall kann es sogar tödlich enden - das Verhältnis zum lieben Nachbarn. NACHTCAFé | 3.6.2016, 22.00 Uhr | 89:29 min http://swrmediathek.de/player.htm?show=60df6e90-f611-11e4-ab30-0026b975f2e6 (ca. Min 54 bis 1:19)